Detox: Sauberes Image - Dreckiges Geheimnis

Über die Gifte in unserer Kleidung

Communiqués de presse - novembre 5, 2014
TEXTILINDUSTRIE VERGIFTET GEWÄSSER
Mehr als 90 Prozent unserer Kleidung stammen aus Asien, insbesondere aus China, Bangladesch oder Indien – und verursachen dort gewaltige Umweltschäden. Die Textilindustrie vergiftet Flüsse und Trinkwasser, die Bevölkerung Chinas ist der schlimmsten Wasserverschmutzung weltweit ausgesetzt.

Über zwei Drittel der chinesischen Flüsse und Seen sind als verschmutzt klassifiziert. Giftstoffe aus den Fabriken werden oft ungeklärt abgeleitet und tauchen später im Trinkwasser und Essen auf. In Tieren und Menschen sind diese Schadstoffe immer häufiger nachweisbar und schaden der Gesundheit. 

Als Teil der Detox-Kampagne hat Greenpeace zuletzt in dem Report „A Little Story About A Monstrous Mess“ nachgewiesen, dass Textilfabriken giftige Abwässer ins Meer leiten. Auf Satellitenbildern ist zu erkennen, dass die Abwässer sich wie eine riesige schwarze Wolke – so groß wie fünfzig olympische Schwimmbecken – im Meer ausbreiten. Greenpeace suchte und fand den Verursacher dieser Umweltkatastrophe: das Industriegebiet „Wubao Dyeing“ in der Nähe der chinesischen Stadt Shishi, in dem ein Großteil der chinesischen Kinderkleidung für den Export produziert wird. Greenpeace-Tests der Fabrikabwässer wiesen einen ganzen Cocktail gefährlicher Chemikalien nach, darunter Nonylphenol, Antimon oder Chlorbenzole.

Die Vergiftung des Wassers in Shishi ist nur die Spitze des Eisbergs. Von 435 registrierten Abfluss-Stationen in China hielten sich 2012 zwei Drittel nicht an Umweltstandards. Und jede Vierte ignoriert sie einfach ganz. Die Chemikalien reichern sich im Sediment an und schaden Wasserorganismen und Menschen.

DIE PRODUZENTEN IN CHINA PROFITIEREN VON DEN SCHWACHEN UMWELTAUFLAGEN

Gerade Sportartikelhersteller wie Adidas und Nike spielen mit einem sportlichen und fairen Image. Die Verbraucher erfahren nichts von den eingesetzten Schadstoffen – auf den Etiketten wird nicht darauf hingewiesen. Und die Hersteller waschen den Großteil der Kleidung während der Produktion mehrfach, damit sich kaum Rückstände der Schadstoffe im fertigen Produkt finden. Dabei profitiert die Textilindustrie von den mangelhaften Umweltschutzauflagen der Produktionsländer in Asien und Mittel- und Südamerika. Die Chemikalien werden oft ungeklärt in die Flüsse geleitet oder die Kapazität der Kläranlagen reicht nicht aus – und die Flüssewerden zu Kloaken, sauberes Trinkwasser zu Mangelware.

Greenpeace setzt sich dafür ein, dass auch in den Produzentenländern die gesetzlichen Auflagen verschärft werden.

Über zwei Drittel der chinesischen Flüsse und Seen sind als verschmutzt klassifiziert. Giftstoffe aus den Fabriken werden oft ungeklärt abgeleitet und tauchen später im Trinkwasser und Essen auf. In Tieren und Menschen sind diese Schadstoffe immer häufiger nachweisbar und schaden der Gesundheit. 

Als Teil der Detox-Kampagne hat Greenpeace zuletzt in dem Report „A Little Story About A Monstrous Mess“ nachgewiesen, dass Textilfabriken giftige Abwässer ins Meer leiten. Auf Satellitenbildern ist zu erkennen, dass die Abwässer sich wie eine riesige schwarze Wolke – so groß wie fünfzig olympische Schwimmbecken – im Meer ausbreiten. Greenpeace suchte und fand den Verursacher dieser Umweltkatastrophe: das Industriegebiet „Wubao Dyeing“ in der Nähe der chinesischen Stadt Shishi, in dem ein Großteil der chinesischen Kinderkleidung für den Export produziert wird. Greenpeace-Tests der Fabrikabwässer wiesen einen ganzen Cocktail gefährlicher Chemikalien nach, darunter Nonylphenol, Antimon oder Chlorbenzole.

Die Vergiftung des Wassers in Shishi ist nur die Spitze des Eisbergs. Von 435 registrierten Abfluss-Stationen in China hielten sich 2012 zwei Drittel nicht an Umweltstandards. Und jede Vierte ignoriert sie einfach ganz. Die Chemikalien reichern sich im Sediment an und schaden Wasserorganismen und Menschen.

DIE PRODUZENTEN IN CHINA PROFITIEREN VON DEN SCHWACHEN UMWELTAUFLAGEN

Gerade Sportartikelhersteller wie Adidas und Nike spielen mit einem sportlichen und fairen Image. Die Verbraucher erfahren nichts von den eingesetzten Schadstoffen – auf den Etiketten wird nicht darauf hingewiesen. Und die Hersteller waschen den Großteil der Kleidung während der Produktion mehrfach, damit sich kaum Rückstände der Schadstoffe im fertigen Produkt finden. Dabei profitiert die Textilindustrie von den mangelhaften Umweltschutzauflagen der Produktionsländer in Asien und Mittel- und Südamerika. Die Chemikalien werden oft ungeklärt in die Flüsse geleitet oder die Kapazität der Kläranlagen reicht nicht aus – und die Flüsse werden zu Kloaken, sauberes Trinkwasser zu Mangelware.

Greenpeace setzt sich dafür ein, dass auch in den Produzentenländern die gesetzlichen Auflagen verschärft werden.

Greenpeace testet Kinderkleidung aus 25 Ländern:

VON BILLIG BIS TEUER: KINDERMODE ENTHÄLT GEFÄHRLICHE CHEMIE

 Egal ob billig oder teuer: Kinderkleidung internationaler Modemarken von Burberry über Adidas bis Primark enthält noch immer gefährliche Chemikalien. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat im Rahmen ihrer Detox-Kampagne 82 Kleidungsstücke zwölf internationaler Modefirmen getestet. Dabei fanden die Umweltschützer bei jeder getesteten Marke Stoffe wie Weichmacher, Nonylphenolethoxylate (NPE) oder per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC). Einige dieser Stoffe sind hormonell wirksam oder krebserregend. Sie kontaminieren Flüsse und Trinkwasser in den Produktionsländern.

"Teure Klamotten sind nicht sauberer produziert als billige. Der teure Kinderbadeanzug von Burberry war genauso belastet wie der billige von Primark. Der Badeanzug von Adidas war sogar am stärksten verunreinigt. Wir fordern diese Firmen auf, saubere Kleidung herzustellen und Kinder und Umwelt besser zu schützen", sagt Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace.

Ein in Deutschland gekauftes T-Shirt der Modekette Primark enthielt 11 Prozent Weichmacher (Phthalate), in einem Baby-Body der Firma American Apparel waren 0,6 Prozent Weichmacher enthalten. Beide Werte wären unter EU-Recht für Kinderspielzeug verboten, diese Regelungen greifen jedoch nicht für Kinderkleidung. Weichmacher fanden sich insgesamt in 33 von 35 getesteten Kleidungsstücken mit Plastisol-Aufdrucken.

Die getesteten Produkte von Adidas waren vor allem mit PFC belastet, unter anderem mit der als krebserregend geltenden Perfluoroctansäure (PFOA) oder Substanzen, die zu PFOA abgebaut werden können. Ein Badeanzug enthielt 15 Mikrogramm PFOA pro Quadratmeter. Der Badeanzug überschreitet damit die von Adidas selbst gesetzte Höchstmarke für PFOA um das Fünfzehnfache. Auch in Kleidungsstücken von Marken wie Nike, Puma, Burberry und H&M wurden diese Stoffe festgestellt. Einige PFC können das Immunsystem und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und zu Schilddrüsenerkrankungen führen. PFC sind extrem langlebig und reichern sich in der Umwelt und im Körper an.

Textilarbeit in China

Ein Shirt der Luxusmarke Burberry war stark Nonylphenolethoxylaten (NPE) belastet (780 Milligramm pro Kilogramm). Noch höhere Werte wurden in Schuhen von C&A und Kleidungsstücken von Disney und American Apparel nachgewiesen. Insgesamt kam NPE in 50 von 82 getesteten Artikeln vor. NPE wird in der Umwelt zu Nonylphenol abgebaut, das hormonell wirksam und besonders für Wasserorganismen schädlich ist.

Mit der Detox-Kampagne hat Greenpeace 18 Textilhersteller von Mango über H&M bis Adidas überzeugt, sich bis zum Jahr 2020 auf eine Produktion ohne Risiko-Chemikalien zu verpflichten. Doch an der Umsetzung hapert es oft noch. "Kinderkleidung ist genauso belastet wie Mode für Erwachsene – nur schaden diese Chemikalien den Kindern viel mehr. Unser Test zeigt den Eltern, dass sie ihre Kinder mit teurer Kleidung nicht schützen. Was hilft, ist beim Kauf auf Textil-Siegel vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft IVN oder vom Global Organic Textile Standard GOTS zu achten", sagt Santen.

Entgifte den Discounter:

Greenpeace Deutschland weist auf die enorm hohe Chemikalienbelastung in Kinderkleidung von Discounterketten hin. Geschäfte, die auch bei Luxemburger Konsumenten sehr beliebt sind: Weiter lesen und Petition unterschreiben! 

Weitere Links und Einkaufsratgeber

Studie von Greenpeace Deutschland - Discountermode