No Planet B: Mobilisierung des luxemburgischen Finanzsektors für den Klimaschutz

Communiqués de presse - septembre 18, 2018
Luxemburg, 18. September 2018 - Greenpeace Luxemburg hat heute sein Klimaschutzbüro (1) in Luxemburg-Kirchberg, dem Herzen des Luxemburger Finanzzentrums, eröffnet. Eine 15 Meter hohe Nachbildung des Eiffelturms, Symbol für das Pariser Klimaschutzabkommen, und ein mobiles Büro auf dem Funiculaire-Platz dienen als Treffpunkt, wo BürgerInnen, PolitikerInnen und Akteure aus dem Finanzsektor mit Greenpeace-MitarbeiterInnen über die Rolle der Luxemburger Finanzindustrie bei der Bekämpfung des Klimawandels diskutieren können. Der Eiffelturm und das mobile Büro können vom 19. September bis zum Ende der internationalen Klimakonferenz COP24 Mitte Dezember besucht werden.

"Die Auswirkungen des Klimawandels sind bereits heute auf dem gesamten Planeten deutlich erkennbar, und auch Luxemburg bleibt nicht davon verschont. Wir müssen dringend handeln, bevor der Klimawandel außer Kontrolle gerät. Die Botschaft des Pariser Klimaschutz-Abkommens ist klar: Es geht nicht darum, ob wir aufhören, in fossile Energien und Kohlenstoff-intensive Industrien zu investieren, sondern wie schnell", erklärt Martina Holbach, Campaigner bei Greenpeace Luxemburg. "Unsere Mission in Kirchberg besteht darin, die Kräfte des Finanzsektors zu mobilisieren, damit der rasche Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft und einer nachhaltigen Zukunft, die widerstandsfähig gegen den Klimawandel ist, ermöglicht wird".

"Der Übergang zu einer kohlenstoffarmen und nachhaltigen Wirtschaft erfordert konzertierte globale Anstrengungen und eine umfassende Reorientierung von Kapitalinvestitionen. Die im Laufe des nächsten Jahrzehnts getroffenen Entscheidungen über Infrastrukturinvestitionen werden darüber entscheiden, ob das Klima stabilisiert werden kann", fügt Martina Holbach hinzu.

Greenpeace ist überzeugt, dass der luxemburgische Finanzsektor eine führende Rolle beim globalen Klimaschutz spielen kann. Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, müssen Milliarden an Geldern aus dem privaten Sektor mobilisiert werden. Gelder, die derzeit in fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas investiert werden, müssen in erneuerbare Energien und nachhaltige Infrastrukturprojekte umgeleitet werden.

"Greenpeace begrüßt die Anstrengungen der luxemburgischen Regierung und des Finanzsektors zur Förderung grüner und nachhaltiger Investitionen. Wir gehen jedoch davon aus, dass ein erheblicher Teil der 4.200 Milliarden Euro, die derzeit von der Luxemburger Fondsindustrie verwaltet werden, in fossile Brennstoffe und Kohlenstoff-intensive Industrien investiert werden", erklärt Diogo Guia, Campaigner bei Greenpeace Luxemburg. "Um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5°C zu begrenzen und einen katastrophalen Klimawandel zu vermeiden, müssen fossile Brennstoffe im Boden bleiben. Dies bedeutet, dass viele Investitionen in kohlenstoffreiche Vermögenswerte zu "verlorenen Vermögenswerten" (sogenannten "stranded assets") werden. Dies könnte zu einem systemischen makroökonomischen Risiko für Luxemburg führen, dessen Wirtschaft stark vom Finanzsektor abhängt (2)."

Für Greenpeace besteht eine zentrale Aufgabe der neuen Regierung darin, keine öffentlichen Gelder mehr in fossile Brennstoffe zu investieren und die potenziellen finanziellen Risiken zu bewerten, denen Luxemburg durch Investitionen des Finanzsektors in fossile Brennstoffe und andere Kohlenstoff-intensive Industrien ausgesetzt ist. Die kommende Regierung muss geeignete Maßnahmen ergreifen, damit nicht nur ein marginaler Teil der in Luxemburg getätigten Investitionen in klimafreundliche und nachhaltige Projekte investiert wird. Der gesamte Finanzsektor muss seinen Beitrag leisten, damit ein schneller Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaftsweise gewährleistet werden kann (3).

"Das Umlenken von Milliarden Euro aus klimaschädlichen Investitionen in klimafreundliche und nachhaltige Anlagen ist sowohl eine Notwendigkeit als auch eine Chance für die luxemburgische Finanzindustrie“, kommentiert Raymond Aendekerk, Direktor von Greenpeace Luxemburg. "Dies könnte Luxemburgs größter Beitrag im Kampf gegen den weltweiten Klimawandel und für eine nachhaltige Zukunft für alle werden".

(1) Besuchen Sie das Greenpeace Climate Action Office und den Eiffelturm am Funiculaire-Platz in Luxemburg-Kirchberg. Unsere Öffnungszeiten und das Veranstaltungsprogramm finden Sie in Kürze auf der Greenpeace-Website www.greenpeace.lu

(2) Das Greenpeace-Briefing "No Planet B: Mobilisierung von Finanzmitteln für den Klimaschutz. Die luxemburgische Finanzindustrie am Scheideweg des globalen Übergangs hin zu einer kohlenstoffarmen Zukunft” ist hier erhältlich.

 



(3) Unterstützen Sie unseren Appell an die Regierung: https://act.greenpeace.org/page/28668/petition/1

Kontakt

Martina Holbach, , +352 621 233362
Diogo Guia, , +352 661 865 705
Raymond Aendekerk, , +352 661 546252