Newsartikel - 28 Oktober, 2016
Heute ist ein historischer Tag für den Schutz der Meere: Vor der Küste der Antarktis wurde das größte Meeresschutzgebiet auf unserem Planeten erschaffen. Es ist ein großer Sieg für die dort lebenden Tiere und für alle Menschen, die seit Jahren ihre Stimme für den Meeresschutz erheben.

Greenpeace hat sich in den letzten Jahren für den Schutz des Rossmeeres bei der Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis (CCAMLR) eingesetzt. Diese Kommission besteht aus 24 Staaten und der Europäischen Union. Sie ist verantwortlich für die Verwaltung der antarktischen Gewässer. 2011 stellten die Vereinigten Staaten und Neuseeland zum ersten Mal den Antrag für ein Schutzgebiet im Rossmeer. Seither forderte Greenpeace und die Antarctic Ocean Alliance – ein Bündnis an Umweltschutzorganisationen – jedes Jahr die Mitgliedstaaten der CCAMLR auf, dieses Schutzgebiet zu beschließen. Denn das Rossmeer gilt als eines der letzten intakten Ökosysteme auf unserem Planeten. Doch jedes Jahr gab es Staaten, die den Prozess blockierten. Heute konnten sich die Regierungsvertreter endlich einigen: Das Rossmeer wird zu Meeresschutzzone erklärt. Ein Riesenerfolg für unsere Meere und all jene, die sich für den Schutz unserer Ozeane eingesetzt haben.
Das Meeresschutzgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 1,55 Millionen Quadratkilometer und ist rund 20 Mal so groß wie Österreich. Vorerst für die nächsten 35 Jahre sollen die im antarktischen Rossmeer lebenden Tiere vor der Fischereiindustrie geschützt werden. Die Artenvielfalt im Rossmeer ist gigantisch. So leben 38 Prozent des weltweiten Adeliepinguin-Bestands und 26 Prozent des weltweiten Kaiserpinguin-Bestands im Rossmeer. Aber auch Wale, Robben und Riesen-Antarktisdorsche werden ab sofort in einer geschützten Region leben.

Das Meeresschutzgebiet in dem Rossmeer ist bislang erst das zweite Schutzgebiet in internationalen Gewässern. Das erste wurde im Jahr 2009 von der CCAMLR beschlossen und besteht aus den Südlichen Orkneyinseln, einer antarktischen Inselgruppe. Und so groß das heute beschlossene Meeresschutzgebiet auch ist. Die weltweiten Meere sind noch größer und brauchen dringend Schutz. Denn Meeresschutzgebiete sind ein wichtiges Werkzeug, um Arten und Lebensräume zu bewahren. Greenpeace fordert, dass 40 Prozent der weltweiten Meeresflächen unter Schutz gestellt werden. So auch die Arktis, ein weiteres der letzten fast noch intakten Ökosysteme auf unserem Planeten. Gemeinsam werden wir auch dies schaffen.
Hier können Sie die Petition zum Schutz der Meere unterschreiben: http://meeresschutz.greenpeace.at/wale/