Tiefsee: EU finanziert Überfischung
Was sich in den europäischen Meeren in einer Tiefe zwischen 400 und 1.500 Metern abspielt, ist weder sicht- noch vorstellbar. Dort, wo die Natur eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt gezaubert hat, kennt die Gier der industriellen Fischerei keine Grenzen. Nachdem höhere Lagen bereits leergefangen sind, plündern die Flotten mittels zerstörerischer Grundschleppnetze. Der Raubbau geht auf ein Versagen der EU-Fischereipolitik zurück, die Tiefseefischerei seit Jahren mit Millionengeldern subventioniert und sich weigert, Fangquoten wissenschaftlichen Empfehlungen anzupassen (siehe auch Artikel "Keine Fische - Keine Zukunft"). Greenpeace kämpft gegen diese Praxis – entweder direkt auf hoher See oder im Hafen, wo die Öffentlichkeit unübersehbar informiert wird, wie viel EU-Steuergelder jedes einzelne dieser Schiffe bereits gekostet hat.
Atom: Kredit für Schrott- reaktoren im Nachbarland
Was zahlreiche Banken der slowakischen Atomindustrie seit Jahren aus gutem Grund verwehren, stellt für die Bank Austria kein Problem dar: die Finanzierung des gefährlichsten Kraftwerks Europas. Während das Bankinstitut in der Öffentlichkeit betont, kein Geld für AKWs zur Verfügung zu stellen, unterhält es in Wahrheit einen Betriebsmittelkredit mit dem Energiekonzern Slovenské elektrárne. Dessen wichtigstes Projekt ist der Ausbau des AKWs Mochovce um zwei weitere Reaktoren. Ende Dezember protestierten 25 Aktivisten direkt vor der Bank-Austria-Zentrale in Wien gegen das gewinnbringende Geschäft mit der grenznahen Gefahr.
Südpazifik: Illegaler Fischfang unter der Piratenflagge
Sie sind ein Weckruf an Produzenten, Händler und Verbraucher: die wiederkehrenden Bilder von Fischtrawlern, die ohne jegliche Kennzeichnung in den Gebieten der Südsee unterwegs sind, tonnenschwer gefüllte Netze an Bord hieven und ihren Fang auf hoher See in ein anderes Schiff verladen. Greenpeace ist dieser Fisch-Piraterie seit Jahren auf der Spur und kämpft vehement gegen diese illegalen Methoden, mit denen bis zu 46 Prozent aller pazifischen Fische gefangen werden. Erst das Entdecken der Piratenschiffe, wie im November vor Indonesien, bringt die brutale Realität des Fischfangs an die Öffentlichkeit – sowie Hersteller und (Ver-)Käufer von Fischprodukten zum Umdenken.
Klimaschutz: Ein Windrad als Wegweiser
Von einer personifizierten Löwenkopf-Installation über ein riesiges Windspiel-Projekt bis hin zu einem vom Greenpeace errichteten Windrad am Strand von Durban: Die Aktionen rund um die UN-Klimakonferenz waren ebenso zahlreich wie vielfältig und riefen allesamt zu einem schnellen Handeln in Sachen Klimaschutz auf. Greenpeace stellte die Botschaft „Hört auf die Menschen, nicht auf die Verschmutzer“ in den Mittelpunkt seiner Proteste und forderte die Politik auf, sich dem Einfluss mächtiger Konzerne endlich zu entziehen.