Glyphosat: Wir fordern ein klares NEIN!

natur&ëmwelt und Greenpeace fordern ein klares „Nein“ von der Regierung und sofortiges Handeln beim Nationalen Aktionsplan Pestizide

Communiqués de presse - mars 9, 2016

Luxemburg, 9. März 2016 - Nachdem gestern im zuständigen EU-Ausschuss die Abstimmung über die Neuzulassung von Glyphosat vertagt wurde, fordern natur&ëmwelt asbl und Greenpeace die Luxemburger Regierung auf, ihre Enthaltungs-Position zu revidieren und sich bei einer zukünftigen Abstimmung klar gegen die Neuzulassung des Herbizids auszusprechen.

Es ist kaum nachvollziehbar, warum die Luxemburger Regierung sich nicht für ein klares „Nein“ gegenüber dem als wahrscheinlich krebserregenden Glyphosat entscheiden konnte,“ erklärt Martina Holbach, Campaigner bei Greenpeace Luxemburg. „In Frankreich, Italien, Schweden und den Niederlande haben die Regierungen die Gesundheitsinteressen ihrer Bürgerinnen und Bürger über die Interessen der Agrarlobby gestellt. Weshalb nicht in Luxemburg ?“ Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) untersucht aufgrund der Warnung der Weltgesundheitsorganisation WHO im breiten Umfang die gesundheitlichen Auswirkungen von Glyphosat. Dieser Prozess wird erst gegen Ende 2017 beendet sein. Sollte die ECHA dann zu dem Ergebnis kommen, dass Glyphosat Krebs verursachen kann, die Fortpflanzung stört oder das Hormonsystem schädigt, darf es nach EU-Recht nicht länger verkauft werden. „Solange es gravierende Konflikte bei der wissenschaftlichen Bewertung gibt, darf Glyphosat nicht in der EU zugelassen werden“, fordert Martina Holbach. „Es macht keinen Sinn, eine neue Lizenz für Glyphosat zu erteilen, solange die Bewertung von Glyphosat durch die europäische Chemikalienagentur nicht vorliegt. Die EU-Staaten wären besser beraten, schon jetzt auf Glyphosat zu verzichten."

Für die beiden Organisationen ist das „Dossier Glyphosat“ symptomatisch für die inkohärente Pestizid-Politik der Luxemburger Regierung. Seit 2014 fordern natur&ëmwelt und Greenpeace die Überarbeitung des Nationalen Aktionsplans Pestizide (NAP). Die für Landwirtschaft und Umwelt verantwortlichen Minister Fernand Etgen und Carole Dieschbourg hatten unter anderem am 4. Dezember 2014 im Rahmen einer Anhörung in der Abgeordnetenkammer gegenüber den beiden Organisationen erklärt, dass der Nationale Aktionsplan Pestizide vollständig überarbeitet werden solle. Doch bislang ist in diesem Dossier kein Fortschritt zu verzeichnen.

„Es muss jetzt endlich Schluss sein mit der ewigen Hinhaltepolitik der Regierung. Wir brauchen endlich eine größtmögliche Transparenz, welche Pestizide in welchen Mengen eingesetzt werden. Deshalb fordern wir die umgehende Veröffentlichung der Pestizid-Verbrauchszahlen“, erklärt Roby Biwer, Präsident von natur&ëmwelt. „Und damit wir die Auswirkungen von Pestiziden auf Umwelt und Verbraucher in den Griff bekommen, muss die Ausarbeitung einer effektiven Pestizid-Reduktionsstrategie, mit detaillierten und kohärenten Maßnahmen, konkreten Zielen, Zahlen und Zeitplänen sowie Verboten für besonders gefährliche Pestizide endlich eine Priorität der Regierung werden.“

Dossier Glyphosat. Kaum ze faasen.Eisen Informatiounen no wëll de Landwirtschafts- a Verbraucherschutzminister Fernand...

Posted by Greenpeace Luxembourg on Friday, 4 March 2016