Greenpeace begrüßt Volkswagen´s Unterstützung für strengere europäische Auto-Effizienzziele

Communiqués de presse - mars 5, 2013
Der Volkswagen-Konzern hat auf dem Genfer Autosalon überraschend die weitreichende Entscheidung bekannt gegeben, den Verbrauch seiner Neuwagenflotte stärker zu verringern als bislang vorgesehen (1). Ab dem Jahr 2020 sollen PKW durchschnittlich höchstens 95 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausstoßen (knapp 4 Liter/100km). Das Besondere: VW verzichtet bei dieser Berechnung auf Schlupflöcher, wie zum Beispiel Elektrofahrzeuge als Nullemissionsfahrzeuge mehrfach anzurechnen, und bekennt sich zu den verschärften Umweltzielen der EU für die Autobranche.

„Das ist ein guter Tag für den Klimaschutz. VW beweist, dass die Autohersteller die ehrgeizigen Klimaziele der EU erreichen können, ohne Rechentricks und Schlupflöcher. Der größte Autohersteller Europas reagiert damit auf die Kampagne, die Greenpeace vor zwei Jahren begonnen hat“, erklärt Martina Holbach, Klimacampaignerin bei Greenpeace Luxemburg. „Nun ist die Politik am Zug. Die europäischen Umweltminister und das Europaparlament müssen in den nächsten Wochen das Ziel von 95 Gramm CO2 pro Kilometer durchsetzen, ohne die Gesetzgebung durch Schlupflöcher für die Autoindustrie abzuschwächen.“


Erreichen die Ingenieure des VW-Konzerns bei den Neuwagen ab dem Jahr 2020 das EU-Ziel von 95 statt 105 Gramm CO2, ersparen sie dem Klima knapp 4,5 Millionen Tonnen CO2 während ihrer Nutzungsdauer. Das entspricht der Ladung von fast 60.000 Tanklastzügen mit insgesamt 1,8 Milliarden Liter Benzin – allein in Europa. Auch weltweit ist dies ein Signal für strengere Abgasvorschriften, vor allem für die Wachstumsmärkte USA und China. Solange die Menschen noch Autos mit konventionellen Kraftstoffen wie Benzin und Diesel fahren, müssen die Hersteller deren Verbrauch massiv senken. Wenn alle europäischen Hersteller dem positiven Beispiel von Volkswagen folgten, würden die CO2-Emissionen ihrer PKW-Flotten in Europa um 10 Prozent sinken. Jetzt müssen die anderen Autohersteller nachziehen. Da VW die umstrittenen Schlupflöcher nicht nutzen wird, erwartet Greenpeace von dem Konzern, sich auch nicht für diese einzusetzen.“
 

Weitere Informationen:

Martina Holbach, Tel. 621233362

 
Anmerkungen:

 
(1) http://bit.ly/XTnDXi

(2) Die EU will bis Ende Juni die neue Vorgabe zur Verringerung der CO2-Emissionen entscheiden. Der Grenzwert für neue PKW soll bis 2020 auf 95 Gramm pro Kilometer sinken.

(3) Der Straßenverkehr macht etwa 17 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes in der EU aus (Europäische Umweltagentur, TERM 2011).

(4) Die Greenpeace-Kampagne www.vwdarkside.com richtet sich an VW, den größten europäischen und nach eigenen Angaben bald weltweit größten Autohersteller.

(5) Greenpeace hält das Ziel von 80 Gramm CO2 pro 100 Kilometer für technisch machbar. Derzeit ist für Greenpeace aber entscheidend, dass die EU ihr Ziel von 95 Gramm CO2 pro Kilometer bis 2020 ohne Schlupflöcher durchsetzt.

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