Mehr als 300 Tage nachdem das Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise von russischen Behörden illegal gestürmt und festgesetzt wurde, konnte das gegen Ölbohrungen in der Arktis protestierende Schiff endlich den Hafen von Murmansk verlassen und steuert nun seinen Heimathafen Amsterdam an.

Mehr als 300 Tage nachdem das Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise von russischen Behörden illegal gestürmt und festgesetzt wurde, konnte das gegen Ölbohrungen in der Arktis protestierende Schiff endlich den Hafen von Murmansk verlassen und steuert nun seinen Heimathafen Amsterdam an.

Der Eisbrecher war von russischen Behörden festgesetzt worden, nachdem Greenpeace-Aktivisten im September letzten Jahres an der Gazprom-Bohrinsel Prirazlomnaya in der Petschorasee friedlich gegen Arktis-Ölbohrungen protestiert hatten. Am 6. Juni 2014 gaben die russischen Untersuchungsbehörden bekannt, dass der Arrest des Schiffes aufgehoben werde. Am 27. Juni erhielt ein Greenpeace-Team unter der Leitung von Kapitän Daniel Rizzotti endlich Zutritt und war drei Wochen damit beschäftigt, das Schiff seetauglich zu machen – unter anderem weil das Schiffsinnere in einem beträchlichen Chaos vorgefunden wurde.

«Als der Kapitän und die Crew die Arctic Sunrise betraten, fanden sie den Eisbrecher in einem schlechten Zustand vor: Er wurde über zehn Monate kaum gewartet, die Navigations-, Kommunikations- und Sicherheitssysteme waren teilweise entfernt oder gar zerstört worden», sagt Faiza Oulahsen, Arktis-Campaignerin bei Greenpeace International. «Die Arctic Sunrise ist nun auf dem Weg nach Amsterdam, wo das Schiff umfangreichen Reperaturen unterzogen wird, damit es schliesslich zu seiner Hauptaufgabe zurückkehren kann: Dem Schutz der Arktis vor rücksichtslosen Öl-Konzernen wie Shell oder Gazprom.» Es wird erwartet, dass die Arctic Sunrise noch vor Mitte August in Amsterdam ankommen wird, wo Greenpeace-Aktivistinnen und -Unterstützer, darunter Mitglieder der Arctic 30, das Schiff willkommen heissen. Die russischen Untersuchungsbehörden haben Greenpeace kürzlich mitgeteilt, dass die Untersuchungen für den Arctic-30-Fall noch bis zum 24. September 2014 andauern werden – dies obwohl der Strafprozess fallengelassen wurde.

«Das illegale Betreten und Festsetzen der Arctic Sunrise und die weiterlaufenden Untersuchungen des Arctic-30-Protests sind Versuche, uns und unseren Protest gegen arktische Ölböhrungen einzuschüchtern und zu unterdrücken. Doch dieses Verhalten hat uns nur noch stärker gemacht», sagt Oulahsen, die selbst ein Mitglied der Arctic 30 war und in Russland inhaftiert wurde. «Millionen von Menschen haben sich gegen die illegale Inhaftierung der Arctic 30 ausgesprochen. Diese Millionen wissen, dass der Planet sich erwärmt und dass das arktische Eis schmilzt. Sie werden weiterhin das rücksichtslose Streben nach Öl in der Arktis friedlich opponieren – in Russland und rund um die Welt.»

 

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