Indonesiens Präsident Yudhoyono hat letzte Woche Anlass zur Hoffnung gegeben. Auf einer Pressekonferenz in Oslo kündigte er ein zweijähriges Moratorium auf die Umwandlung von Regen- und Torfwäldern an. Allerdings soll die Massnahme nur für zukünftige Konzessionen gelten, nicht für die schon vergebenen.


Intakter Torfwald in Indonesien. © Will Rose / Greenpeace

Die norwegische Regierung will Indonesien eine Milliarde US-Dollar für den Urwaldschutz zur Verfügung stellen. Damit ist Norwegen das erste Land, das nach dem gescheiterten UN-Klimagipfel in Kopenhagen ernst macht mit REDD (Reducing Emissions from Deforestation and Degradation). Durch Waldschutzprojekte soll in Entwicklungs- und Schwellenländern den Klimawandel gemindert werden.

Jetzt kommt es darauf an, wie verantwortungsbewusst Indonesien das Geld aus Norwegen einsetzt und wie die lokale Bevölkerung und Biodiversität davon profitiert. «Indonesien hat mit der Moratoriums-Ankündigung einen grossen Schritt in Richtung Schutz der verblieben Urwälder und Rettung der Orang-Utans getan», sagt Greenpeace-Waldexpertin Asti Roesle. «Ganz zügig müssen jetzt allerdings auch die schon vergebenen Konzessionen in das Moratorium eingefügt werden. Auch muss die Ankündigung des indonesischen Präsidenten in einer Verordnung festgehalten werden, die für die Palmöl- und Zellstoffindustrie bindend ist. Sonst wird das Roden und Vernichten weitergehen.»

Denn in den schon bestehenden Konzessionen befinden sich grosse Flächen von intakten Urwäldern. So besitzt alleine die Sinar Mas Gruppe über eine Million Hektaren Land, auf der sie in Zukunft Wald roden will, um für Palmöl- und Zellstoffplantagen Platz zu schaffen.

Anstatt Plantagen oder Aufforstungsprogramme zu fördern, muss die Industrie in erster Linie intakte und naturnahe Wälder, insbesondere die Torfwälder schützen. Dies hat den grössten Effekt für den Klimaschutz und die Erhaltung der Artenvielfalt.

Die Regenwälder Indonesiens – zerstört für Palmöl und Papier