Wälder spielen eine grosse Rolle bei der Regulierung des globalen Klimas. Sie binden grosse Mengen Kohlenstoff, regulieren den Wasserhaushalt und produzieren den Sauerstoff, der unser Leben auf der Erde erst ermöglicht. Die wichtige Rolle der nordischen borealen Wälder wird meist noch übersehen. Doch allein in Kanada speichern die borealen Wälder 186 Milliarden Tonnen Kohlenstoff.


Geschlagenes Holz aus den kanadischen borealen Wäldern aufgenommen am 10.04.2008. ©Fair/Greenpeace

Der neue Greenpeace-Report «Turning up the Heat» zeigt die komplexen Beziehungen zwischen der Erwärmung der Erde und Kanadas borealem Wald auf: Durch den massiven Einschlag in den kanadischen Wäldern speichert der Wald immer weniger Kohlenstoff und setzt Millionen Tonnen Kohlendioxid frei. Zusätzlich werden die Gebiete anfälliger für Waldbrände, was ebenfalls zu einem verstärkten Ausstoss von Kohlendioxid führt.

Die 186 Milliarden Tonnen Kohlenstoff, die die kanadischen borealen Wälder derzeit im Boden und in den Bäumen speichern, entsprechen dem heutigen weltweiten Ausstoss an Kohlenstoff durch die Verbrennung fossiler Energieträger von 27 Jahren! Durch diese grosse Speicherkapazität helfen die Wälder Kanadas, den Klimawandel zu verzögern. Wird der Urwald abgeholzt, entweichen CO2 und andere Treibhausgase in die Atmosphäre und der Wald verringert seine Fähigkeit, Kohlenstoff aus der Luft zu binden.

Die Vernichtung der letzten Urwälder macht rund 20 Prozent des weltweiten Ausstosses von CO2 aus. Greenpeace diskutiert gerade über die Gründung eines internationalen Geldfonds zum Schutz der Urwälder. Die eingezahlten Gelder sollen erst einmal den Regionen zur Verfügung gestellt werden, welche die letzten noch intakten Urwälder beherbergen. Das sind insbesondere die Regionen, die am stärksten durch Brandrodungen und Plantagenanbau gefährdet sind. Mit der von Greenpeace geforderten Finanzierung sollen weltweit Schutzgebiete eingerichtet werden. Für die Länder mit Urwäldern soll sich deren Erhalt rentieren und nicht deren Zerstörung.

mehr zum Thema bei greenpeace.de

Report «Turning Up the Heat» (PDF)

Deutsche Zusammenfassung des Reports (PDF)