Nach 61 Tagen auf hoher See müssen die Greenpeace-Schiffe «Esperanza» und «Arctic Sunrise» das Südpolarmeer verlassen. Die Tanks sind leer, die Crew und die Aktivisten an Bord erschöpft. Trotz des gefährlichen und brutalen Verhaltens der japanischen Walfänger im antarktischen Schutzgebiet ist es den Aktivistinnen gelungen, etliche Wale zu retten und die Jagd zu verzögern. Es ist das erste Mal, dass Greenpeace-Schiffe über einen so langen Zeitraum im Kielwasser der japanischen Walfangflotte bleiben konnten. Greenpace bleibt aber aktiv und spricht mit internationalen Firmen, die an der japanischen Walfangindustrie beteiligt sind.


© Sutton-Hibbert / Greenpeace

«Wir würden gerne noch länger im Südpolarmeer
bleiben und weitere Wale vor den Japanern schützen, doch leider
sind unsere Vorräte aufgebraucht und unsere Mannschaft ist am Ende
ihrer Kraft», sagt die deutsche Aktivistin Regine Frerichs an Bord
der «Arctic Sunrise». «Die vergangenen Wochen haben uns alles
abverlangt. Es ist sehr belastend, wenn direkt neben einem Wale von
Sprengladungen innerlich zerfetzt werden und sich anschliessend in
bis zu halbstündigen Todeskämpfen winden. Jetzt sind alle Tanks
leer und wir müssen uns auf den Rückweg machen». In etwa drei
Wochen – je nach Wetter – werden die Aktivsten wieder zuhause
sein.

Die Greenpeace-Expedition in das Südpolarmeer
ist Teil einer einjährigen Fahrt über die Weltmeere. Unter dem
Motto SOS Weltmeer wird die «Esperanza» in den kommenden Monaten
weiter unterwegs sein. Walfang, Überfischung, Verschmutzung und
weitere Gefahren für die Meere stehen dabei im Mittelpunkt der
Expedition.