Der ausgediente Luxuskreuzer Blue Lady befindet sich auf dem Weg nach Alang in Indien, um dort verschrottet zu werden. Neben PCB und anderen krebserregenden Stoffen ist das Schiff mit 900 Tonnen Asbest hochgradig verseucht. Für den ehemaligen Eigentümer ein gutes Geschäft, für die Arbeiter und die Umwelt in Alang eine unzumutbare Gefahr.


© Christoph Engel / Greenpeace

Zürich. Die Abschiebung von Schiffsschrott in arme Länder ist kein Einzelfall. Erst Mitte Februar hatte der französische Präsident Chirac nach heftigen Protesten von indischen Umweltschützern den Flugzeugträger Clemenceau zurückbeordert. Das astbestverseuchte Kriegsschiff sollte, wie die Blue Lady, auf dem Schiffsfriedhof in Alang verschrottet werden.

Die Entsorgung der ausgedienten Hochseeschiffe ist in Europa aufgrund der vielen Gefahren- und Schadstoffe besonders teuer. In rohstoffarmen Ländern hingegen, ist mit dem verseuchten Schrott noch ein Geschäft zu machen. Die Länder benötigen Stahl, den sie aus den alten Schiffen gewinnen können. Ohne Arbeitsschutz und Umweltschutzmassnahmen zerlegen die Arbeiter das Schiff für einen Hungerlohn.