Greenpeace begrüsst den heutigen Entscheid des Ständerats für den weiteren Ausbau der Förderung erneuerbarer Energien, bemängelt aber die Reduktion der
Förderbeiträge für die Solarenergie. Die vom Ständerat vorgeschlagene Einmalvergütung für Photovoltaikanlagen bis 30 kW stellt eine massive Kürzung im
Vergleich zur heute geltenden Vergütung der Gestehungskosten dar, welche bisher
den Anlagenbetreibern eine faire Rendite garantierte.

In den letzten drei Jahren haben sich die Kosten für Photovoltaik-Anlagen mehr
als halbiert. Dank der massiven Kostensenkungen hat die Solarenergie in Sachen
Kosteneffizienz bereits einen Teil der Kleinwasserkraft- und Biomasseanlagen
überholt. „Photovoltaik ist die erneuerbare Energie mit dem grössten
Produktionspotenzial bei den langfristig tiefsten Gestehungskosten. Dass sie
beschnitten wird, ist unverständlich“, meint Georg Klingler, Energieexperte von
Greenpeace. Die Änderung betrifft Dächer bis zu einer Grösse von ca. 300
Quadratmetern und wird damit vor allem Bauern und Kleingewerbler vor eine
schwierige Wahl stellen. Für diese ist die Nutzung des Daches für die
Stromproduktion nicht mehr rentabel, wenn sie lediglich 30% der
Investitionskosten vergütet bekommen.

Dennoch können dank der Annahme der parlamentarischen Initiative 12.400 ungefähr
10’000 zusätzliche Anlagen für erneuerbare Energien in den nächsten 3 Jahren
realisiert werden. Das sind Projekte von bauwilligen Investoren, die bisher auf
der Warteliste der Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) blockiert waren. Die
seit 2009 laufende Förderung des Zubaus erneuerbarer Energien wird mit der heute
beschlossenen Erhöhung dazu führen, dass spätestens 2018 gleich viel Strom aus
neuen erneuerbaren Energien ins Netz eingespeist wird, wie die drei alten
Atomreaktoren Mühleberg, Beznau I und Beznau II zusammen jährlich produzieren.
Auf der Schattenseite vermag der beschlossene Ausbau der Förderung die Warteliste
für Photovoltaik-Projekte nicht komplett abzubauen. Mehr als 12’000 Projekte
müssen weiter auf eine Vergütung warten. Deswegen setzt sich Greenpeace weiterhin
für eine verbesserte Förderung der erneuerbaren Energien ein.

Kontakt:
Georg Klingler, Energieexperte von Greenpeace Schweiz

Weitere Informationen unter:
http://www.greenpeace.ch/stromzukunft