Greenpeace-Proteste auf Alpengletscher und in Südafrika

Der Weltgipfel in Johannesburg hat nach Ansicht von Greenpeace in vielen wesentlichen Punkte versagt. Besonders die Weigerung, sich auf Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien zu einigen, ist ein Desaster für den Klimaschutz. Vor allem die USA und die Ölförderstaaten verhinderten feste Zielvorgaben. Daher begrüßt Greenpeace die soeben angekündigte «Initiative für Erneuerbare Energien» der EU und lateinamerikanischer Länder, die genaue Ziele, Zeitrahmen und Finanzierungswege festlegen will. Die Initiative wird noch heute auf dem Plenum in Johannesburg vorgestellt.

«Die USA und die Ölstaaten haben gegen jede
Vernunft zukunftsweisende Beschlüsse verhindert», sagt Greenpeace
Sprecher Andreas Bernstorff. «Für Fortschritte im globalen
Umweltschutz gibt es jetzt nur noch einen Weg ? man muss es ohne
die USA machen. Die neue Initiative der EU geht in die richtige
Richtung.» Greenpeace begrüßt auch die heutige Entscheidung des
Gipfels für verbindliche Regeln, mit denen Unternehmen für
Umweltvergehen und Folgen von Unfällen verantwortlich und haftbar
gemacht werden können.

Am letzten Tag der Konferenz protestiert
Greenpeace gegen die schädliche Klimapolitik der Ölkonzerne. Auf
dem von der Klimaerwärmung bedrohten Pasterze-Gletscher in
Österreich entrollten 80 Greenpeace-Aktivisten «Climate change
powered by Esso, Shell, BP» (Klimawandel – angetrieben durch Esso,
Shell, BP). Auch in Durban in Südafrika stellten die Umweltschützer
ihre Forderung: An einer Ölraffinerie befestigten sie auf einer
Brücke mit Ölpipelines Banner und Flaggen mit der Aufschrift «Clean
energy now» (Saubere Energie jetzt).

Während sich das Versagen des Gipfels in
Energiefragen abzeichnete, bekam der Klimaschutz neuen politischen
Schwung. Kanada, China, Russland und Indien sagten zu, das
Kyoto-Protokoll zum Klimaschutz zu verabschieden. «Damit sind die
USA noch weiter isoliert. Jetzt muss man nicht mehr lange warten,
bis sich auch US-amerikanische Unternehmen von der
umweltfeindlichen Politik ihrer Regierung abwenden. Erste Anzeichen
gibt es», sagt Bernstorff. Letzte Woche rief der World Business
Council for Sustainable Development, in dem 163 Großunternehmen
zusammengeschlossen sind, gemeinsam mit Greenpeace zur Umsetzung
des Kyoto-Protokolls auf. Zu dem Rat gehören auch 25 US-Firmen. Der
Gipfel beschloss in seinem Aktionsplan, einer Milliarde Menschen
Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Grundbedürfnissen zu
verschaffen. Alle anderen Ziele in den Bereichen Armutsbekämpfung,
Handelsgerechtigkeit und nachhaltiges Wirtschaftens wurden
verfehlt.

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