Im kilometerlangen Osterstau am Gotthard konfrontiert Greenpeace die AutomobilistInnen mit ihrem Mobilitätsverhalten. „So nicht – Klimaschutz jetzt!“ steht auf dem riesigen, von KletteraktivistInnen befestigten Transparent an der Brücke über der Reuss. Denn der Verkehr ist in der Schweiz die wichtigste Einzelquelle für das Treibhausgas CO2 und damit den menschgemachten Klimawandel, der den sensiblen Alpenraum besonders trifft. Greenpeace ist über den klimapolitischen Bundesrats-Entscheid vom Mittwoch schockiert. Die Umweltorganisation fordert die nach Gesetz maximal mögliche CO2-Abgabe – auch auf Treibstoffen – und schnelle Schritte hin zu einer umwelt- und klimaverträglichen Mobilität. Nur so werden internationale Klima-Versprechen eingehalten.

Zürich/Gotthard.  Am traditionellen Osterstau
protestieren Greenpeace-AktivistInnen gegen den überbordenden
Freizeitverkehr und die desaströse Klimapolitik des Bundesrates.
Kurz vor dem Gotthard-Nordportal hängten KlettererInnen ein 25 mal
8 Meter grosses Transparent mit der Aufschrift «So nicht –
Klimaschutz jetzt!» an die Brücke über die Reuss. Sie prangern
damit den massiven Anteil des Privatverkehrs am CO2-Ausstoss an und
konfrontieren die AutomobilistInnen mit dem vom Menschen
verursachten Klimawandel. Beim Verkehr sind scharfe Massnahmen
dringend, denn in der Schweiz ist er der Klimakiller Nr. 1. Der
Klimawandel trifft die Schweiz in voller Härte, besonders den
sensiblen Alpenraum. Während der durchschnittliche
Temperaturanstieg global 0.6°C beträgt, sind es in der Schweiz
bereits 1.3°C. Schmelzende Gletscher, auftauende Permafrost-Hänge,
Überschwemmungen und der Dürresommer 2003 sind erste Vorboten des
Wandels. Gerade im sensiblen Alpenraum steigen diese Risiken rasend
schnell.

Die Treibhausgase CO2, Lachgas, Methan,
halogenierte Kohlenwasserstoffe, Russpartikel und weitere Stoffe
verursachen den menschgemachten Klimawandel. Mengenmässig fällt CO2
am stärksten ins Gewicht. Verantwortlich für dessen Ausstoss sind
Teile der Industrie, die Haushalte und der Verkehr, wobei letzterer
mit einem Anteil von über 30% am Gesamtausstoss als grösster
Einzelemittent zu Buche schlägt. In seiner ganzen Absurdität
sichtbar wird der CO2-verursachende Mobilitätswahn am jährlichen
kilometerlangen Oster-Verkehrsstau. Immer dringlicher wird
zukunftsgerichtetes Handeln. Makaber: Vor zwei Tagen verpasste der
Bundesrat die Chance mit seinem Entscheid zur CO2-Abgabe mutig die
Weichen zu stellen – er vertagte den Klimaschutz auf unbestimmt.
Alexander Hauri, Klimaexperte bei Greenpeace Schweiz hält fest:
«Der Entscheid ist skandalös. So kommt das Klima buchstäblich unter
die Räder. Das ist untragbar. Unsere sensible Alpenwelt darf nicht
dem Autowahn zum Opfer fallen.»

Das heisst Lenkungsmassnahmen müssen in das
Mobilitätsverhalten der AutofahrerInnen eingreifen. Greenpeace
fordert das Verursacherprinzip und die im CO2-Gesetz vorgesehenen
maximalen Abgaben auf Brenn- und Treibstoffen. Nur so kann die
Schweiz internationale Vereinbarungen einhalten.

Kontakt:

Alexander Hauri, Klimakampagne Greenpeace Schweiz 044 / 447 41
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