Die Regierung Ecuadors hat für die Galapagos-Inseln den Notstand ausgerufen. Grund ist ein havarierter Frachter, der seit einer Woche das sensible, einzigartige Ökosystem bedroht. 

Nach der Havarie eines Frachtschiffs vor der Küste der Galapagos-Inseln von letzter Woche hat die ecuadorianische Regierung den Notstand ausgerufen. Damit können die Behörden die notwendigen Massnahmen ergreifen, um das einzigartige Ökosystem im Pazifik zu schützen. Bislang seien keine schweren Umweltschäden entstanden.

Grund für die Besorgnis ist die Strandung des Frachtschiffs Floreana am vergangenen Mittwoch vor der Insel San Cristóbal. Den Angaben zufolge ist das Schiff mit Baustoffen, Asphalt-Emulsion, Gasflaschen, Bio-Öl, Motoröl, Essen und fünf Fahrzeugen beladen, der Austritt toxischer Flüssigkeiten wird befürchtet.

Die Inseln liegen rund 1000 Kilometer vor der Küste Ecuadors auf Äquatorhöhe im Pazifik und stehen unter Schutz. Sie beherbergen eine weltweit einzigartige Vielfalt an Flora und Fauna. Viele Arten sind endemisch. Nirgends auf der Welt kommen sich Menschen und Tiere wie Seelöwen, Pinguine, Meerechsen oder Blaufusstölpel so nah wie im Galapagos-Archipel. Der britische Biologe Charles Darwin gründete seine Evolutionstheorie unter anderem auf seine Beobachtungen dort im Jahr 1835.

Das Umweltministerium will die Fracht nun löschen und das Schiff danach im Meer versenken. Bereits im vergangenen Jahr war ein havarierter Frachter vor den Galapagosinseln versenkt worden.

Erst im Dezember 2014 hatte ein havarierter Öltanker in einem ökologisch bedeutsamen Schutzgebiet in Bangladesch, den Sundarbans, eine Ölpest ausgelöst, durch die unzählige Tiere qualvoll ums Leben kamen. Diese Unglücke zeigen auf, dass eine Havarie jederzeit und überall passieren kann. Das gilt für Galapagos, für Bangladesh und ebenso für die Arktis, wo Ölfirmen wie Gazprom und Shell unter grossen Risiken für die Umwelt Öl fördern und transportieren. 

Greenpeace setzt sich für ein Verbot von Ölbohrungen in ökologisch sensiblen Gebieten wie der Arktis ein sowie für ein Netzwerk von Meeresschutzgebieten, das mindestens 40 Prozent der Meeresfläche umfasst.