Am 15. Juni startete die Europaschule gemeinsam mit Greenpeace das Projekt Jugendsolar. Unter fachkundiger Anleitung sowie der Aufsicht einiger motivierter Lehrkräfte installierten an 10 aufeinanderfolgenden Schultagen jeweils 10 Schülerinnen und Schüler Montagearbeiten von einer Solaranlage auf den Dächern ihrer Schule. Jeden Tag wurden alle wichtigen Arbeitsschritte durchgeführt und das Projekt endete am 29. Juni. 

Das Jugendsolar Projekt ermöglichte es den Schülern und Schülerinnen der Ecole Européenne mit der Solartechnologie in Berührung zu kommen und gleichzeitig etwas über die globale Erwärmung sowie den Kampf gegen den Klimawandel zu lernen. Sie konnten selbst Hand anlegen: ob Vorbereitung des Untergrunds, Profile legen und verschrauben, Verlegen der Kabel wie auch das Montieren von Modulen, stets unter fachkundiger Anleitung einer Solarfirma. Sie erlebten “hautnah”, wie ihre Anlage mit den ersten Sonnenstrahlen nachhaltigen Strom erzeugte. Die gefährlicheren Aufgaben wie der Anschluss des Systems an das Stromnetz wurden ausschließlich von Facharbeitern ausgeführt.

Die Anlage wird insgesamt eine Leistung von ungefähr 500 kWp haben (circa installierten 1.600 Sonnenkollektoren), sprich den elektrischen Bedarf von über 120 Vier-Personen-Haushalten decken und sich über die Dächer von Kindergarten, Kantine und Sporthalle G erstrecken. Auf dem Dach des Kindergartens wurden die Arbeiten unter Beteiligung von Schülerinnen und Schülern durchgeführt, auf den anderen Dächern ausschließlich von Monteuren. Die Schüler installierten selbst etwa 500 Solarmodule, was bedeutet, dass jeder von ihnen etwa die doppelte Menge an Stromerzeugungskapazität installierte, die er in den nächsten 25 Jahren verbrauchen wird.

Die Installationsarbeiten wurden von einem spezialisierten Solarunternehmen organisiert und die Sicherheit von einer technischen Inspektionsorganisation überwacht. Die Solaranlage wurde vom Luxemburger Klimafonds finanziert und die Verwaltung der öffentlichen Gebäude (Administration des Bâtiments Publics) ist Eigentümer der Anlage.

Am Ende des Projekts besuchte Energieminister Claude Turmes die Solarbaustelle auf dem Dach der Schule, um seine Anerkennung für das Projekt, die Schüler und Schülerinnen, die engagierten Professoren und die Greenpeace-Mitarbeiter auszudrücken. Er lobte auch die Initiative der Schule, dieses Projekt zu unterstützen. In Abstimmung mit dem Bildungsminister Claude Meisch und dem Minister für Mobilität und öffentliche Arbeiten Francois Bausch planen sie, mit diesem Programm fortzufahren und mehr Solaranlagen an so vielen Schulen wie möglich zu bauen. Wo immer die Sicherheit dies zulässt, sollten auch Schüler und Schülerinnen in die Konstruktion einbezogen werden.

Die Installation an der Europäischen Schule war nicht nur ein großer pädagogischer Erfolg, sondern auch ein wichtiger Schritt in Richtung einer grünen Energiewende. Die luxemburgische Regierung muss nun ihr Versprechen einhalten und sicherstellen, dass jede Schule ihre eigene Photovoltaikanlage installieren kann. Nur wenn wir unabhängig von fossilen Brennstoffen sind, können wir den Klimawandel aufhalten.

Arbeitsschritt 1: Vorbereitung der Dachkonstruktion, Beseitigung von Kies und Reinigung der Dachfolie 
© Esther Wildanger
Arbeitsschritt 2: Montage und Installation der Kiesschienen sowie dessen Ausrichtung über die gesamte Dachfläche © Esther Wildanger
© Esther Wildanger
Arbeitsschritt 3: Füllen der Schienen mit Kies zur Verbesserung der Stabilität © Esther Wildanger
Arbeitsschritt 4: Installation und Ausrichtung der Sockelschienen zum Tragen und Befestigen der PV-Module © Sara Pozà
Arbeitsschritt 5: Montage der Gleichstromverkabelung an der Unterkonstruktion © Esther Wildanger
Arbeitsschritt 6: Montage und Befestigung der Module an der Unterkonstruktion, gefolgt vom
Anschluss der Module an der Gleichspannungsseite durch Electro-Center-Spezialisten © Sara Pozà
© Sara Pozà
© Sara Pozà
© Sara Pozà