Warum haben wir 2017 eine große Antarktiskampagne begonnen? Weil die Antarktis zum einen die Heimat so wunderbarer Tiere wie Pinguine, Wale und Robben ist; zum anderen, weil sie eine Schlüsselrolle für einen gesunden Planeten spielt. Aber die Antarktis ist noch viel mehr: Sie ist voller seltsamer und wundervoller Dinge, die uns viel über Vergangenheit und Zukunft der Erde lehren, über unsere Ozeane und über den Klimawandel.

Um euch mit unserer Begeisterung für den Schutz der Antarktis anzustecken, haben wir für euch fünf Fakten über die Antarktis zusammengestellt, die ihr (vielleicht) noch nicht kennt – und wenn doch, könnt ihr damit bei jedem Gespräch punkten.

1. In der Antarktis gibt es einen roten Wasserfall

Dieser passenderweise „Blutfall“ genannte Wasserfall könnte direkt aus einem Horror-Film kommen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben seit 1911 versucht, dieses Phänomen zu erklären. Dank einer Studie der Universität von Alaska wissen wir nun, was es mit den Blutfällen auf sich hat: Das Wasser stammt aus einem See unter dem Taylor-Gletscher und hat über die Jahre große Mengen Eisen aus den Felsen aufgenommen. Wenn dieses mit Sauerstoff in Kontakt kommt, oxidiert es – wodurch es rostrot wird und damit auch das Wasser färbt. Einfach gesagt: Das Wasser rostet.

2. Wassermelonenschnee

Sieht köstlich aus, ist er aber nicht: Dieser Schnee schmeckt nicht nach Melone und schlägt sich überdies auf den Magen. Melonenschnee kommt in der Antarktis, der Arktis, Nordamerika und eigentlich überall vor, wo es Schnee gibt. Wenn die Sommersonne die Reste des Winters vetreibt, bekommen auch die im Schnee lebenden Grünalgen viel Sonne ab. Sie produzieren einen natürlichen Sonnenschutz, der den Schnee rosa und rot einfärbt. Und schon gibt’s Melonenschnee!

Die Farbe sieht zwar schön aus, hat aber zur Folge, dass der Schnee noch schneller schmilzt, denn dunkle Oberflächen heizen sich schneller auf – so wie wenn man ein dunkles T-Shirt an einem heißen Tag trägt.

3. Teile der Antarktis sind Wüste 

Die Antarktis ist der windigste und kälteste Kontinent der Erde. Obendrein ist sie auch noch der trockenste. An manchen Orten hat es seit zwei Millionen Jahren nicht geregnet.

In manchen Tälern des Antarktischen Kontinents herrschen einzigartige Wetterbedingungen: Sogenannte katabatische Fallwinde blasen dort mit bis zu 320 km/h, wärmen sich dabei auf und verdunsten so alles Wasser, alles Eis und allen Schnee in den Tälern. Wissenschaftler vergleichen die Trockentäler mit der Oberfläche des Mars.

4. Blauwale essen Krill. Viel Krill. Sehr viel Krill!

Blauwale sind die größten Tiere der Erde. Es ist klar, dass sie auch den größten Appetit haben.

Ihre hauptsächliche Nahrungsquelle ist der Krill: Das sind kleine Krebstierchen, meist etwa drei Zentimeter lang. Wenn ein Wal sich in einen Krillschwarm stürzt, öffnet er sein Maul und beschleunigt, so dass der Wasserdruck das Maul immer weiter öffnet. Er bewegt seine Zunge (die allein schon so groß wie ein Elefant ist), um noch mehr Platz zu machen – und nimmt so bis zu 110 Tonnen Wasser samt Krill darin auf. Die kleinen Tiere werden herausgefiltert und geschluckt. So kann ein Wal bis zu 500 Kilogramm Krill auf einmal aufnehmen. Das ist so viel wie der Nährwert von rund 450 Pizzen. Mahlzeit!

Nun haben die Wale Konkurrenz bekommen. Riesige Fangschiffe reisen von der anderen Seite der Welt an, um den Krill für Nahrungsergänzungsmittel und als Futter für Fischfarmen zu erbeuten. Fischereikonzerne sind entschlossen, sich immer mehr dieser kleinen Wesen, auf die so viele Tiere der Antarktis angewiesen sind, anzueignen. Ein antarktisches Meeresschutzgebiet würde das Gebiet vor dem Zugriff der industriellen Fischerei und der Ausbeutung durch Konzerne schützen. Nur so haben Wale und Pinguine weiterhin genug Krill als Nahrung zur Verfügung.

5. Tinder in der Antarktis lässt das Herz höher schlagen

Eine Geschichte für alle einsamen Herzen: Während des antarktischen Sommers 2013/14 loggte sich ein amerikanischer Wissenschaftler in der entlegenen Forschungsstation McMurdo zum Spaß auf Tinder ein. Natürlich bekam er keine Treffer – zuerst. Doch als er den Suchradius ausdehnte, fand er eine Wissenschaftlerin, die auf einer Feldbasis arbeitet, die nur etwa einen fünfundvierzigminütigen Hubschrauberflug entfernt lag. Innerhalb von Minuten waren sie ein Match.

Die Romanze endet auch gleich wieder. Einer von ihnen musste am Tag nach dem ersten und einzigen Treffen nach Hause. So traurig!

Wir hoffen, dass auch du dich in diesen unglaublichen Ort verliebt hast.

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Article Source : Greenpeace Österreich