Kockelscheuer den 26. Mai 2018 – natur&ëmwelt und Greenpeace haben am Samstag mit einer gemeinsamen Aktion ein Zeichen zum Thema Bienen gesetzt. Der Rückgang der Biodiversität bleibt nach wie vor besorgniserregend, nicht zuletzt durch eine zunehmende Blütenarmut. Deshalb haben beide Natur- und Umweltschutzorganisationen zusammen mit Freiwilligen eine Blumenwiese mit einheimischem Saatgut beim Haus vun der Natur gesät.

Am Sonntag, den 20. Mai 2018 war Weltbienentag. Die in hohem Maße für die Bestäubung verantwortlichen Insekten sind nach wie vor bedroht und bedürfen daher einem besonderen Schutz. Denn nicht nur aus naturschutzfachlicher Sicht sind die Bienen von zentraler Bedeutung, sondern auch die Bestäubungsleistung spielt eine Schlüsselrolle für die Sicherstellung unserer Nahrungsmittelproduktion und den Erhalt wichtiger Ökosystemleistungen. Auch wenn sich die Bestände der Honigbienenvölker in Luxemburg durch eine Steigerung der Anzahl lokaler Imker wieder langsam erholen, so bleibt der Rückgang der Wild- und Solitärbienen ein ernst zu nehmendes Problem.
Infolge der Zersiedlung der Landschaft sowie der Intensivierung der Landwirtschaft, einerseits durch erhöhte Düngung der Wiesen und Weiden und andererseits wegen der frühen Mahd, dominieren die Gräser und es gibt kaum mehr Nektar- und Pollen liefernde Blütenpflanzen. Auch auf den Ackerflächen sind kaum mehr blühende Beikräuter zu finden. Die Ackerränder werden regelmäßig mitgedüngt und gelegentlich auch mitgespritzt, sodass auch hier Artenarmut herrscht. Die Anwendung von Pestiziden ist für die Artenvielfalt verheerend und das auf unterschiedliche Weise: Blütenarmut führt zu Nahrungsmangel bei vielen Insekten und direkte Vergiftungen bedrohen darüber hinaus den Bestand von vielen Insektenarten.
So ist zu begrüßen, dass die Neonicotinoide Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam vor wenigen Wochen in der EU endgültig für den Freilandgebrauch verboten wurden. Untersuchungen haben klar gezeigt, dass der Wirkstoff eine tödliche Gefahr für die Bienen darstellt. Allerdings darf man nicht davon ausgehen, dass das Verbot ein Allheilmittel gegenüber dem Artenrückgang darstellt. Denn immer noch sind viele Insekten durch den massiven Einsatz von toxischen Stoffen bedroht. natur&ëmwelt und Greenpeace möchten daher mit ihrer gemeinsamen Saataktion ein Zeichen setzen: denn nur wo es blüht, werden Lebensräume für die wichtigen Bestäuber geschaffen. 

2018 -  Mobilisation abeilles