Luxemburg, 20. November 2024 – Die Regierungen der Europäischen Union lehnten heute eine Reihe von Änderungsanträgen ab, die das Europäische Parlament letzte Woche zur EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) gebilligt hatte.
Sébastien Risso, Direktor für EU-Waldpolitik von Greenpeace, reagierte: „Die EU-Regierungen haben eine vernünftige Position gegen die chaotischen Änderungsvorschläge des Europäischen Parlaments zum EU-Entwaldungsgesetz eingenommen. Konservative und rechtsextreme Abgeordnete haben versucht, Schlupflöcher in der Verordnung einzubauen, die größer sind als der Amazonas-Regenwald, und das kann nicht toleriert werden.” Greenpeace fordert nun die Regierungen auf, bei den anstehenden Verhandlungen an ihrer heutigen Position festzuhalten.
Den Klimawandel aufzuhalten und das Leben auf diesem Planeten zu retten ist von zentraler Bedeutung, und der Schutz der Wälder ist dabei ein wichtiger Bestandteil. “Wir dürfen uns nichts vormachen”, erklärt Sébastien Risso. “Eine einjährige Verzögerung, wonach es aktuell aussieht, hätte verheerende Folgen für die Umwelt. Damit würde die EU durch ihren Verbrauch die weltweite Entwaldung um weitere 12 Monate anheizen.”
Es ist von entscheidender Bedeutung, sich für die Erhaltung einer starken Verordnung zum Schutz der Wälder einzusetzen und sicherzustellen, dass alle Mittel für eine wirksame Umsetzung vorhanden sind, sobald das Gesetz in Kraft tritt. Nur so kann garantiert werden, dass wir dem Konsum der EU und der weltweiten Waldzerstörung mit Ernsthaftigkeit entgegentreten können. „Die Bürger:innen der EU wollen nicht, dass ihre Konsumgüter mit der Zerstörung von Wäldern in Zusammenhang stehen und lehnen opportunistische Politiker:innen ab, die mit ihrer Zukunft spielen“, schließt der Greenpeace-Experte.
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