“Diese Flasche ist recycelbar!” “Tun Sie etwas für die Umwelt, recyceln Sie diese Flasche!”; “Diese Verpackung enthält 40% Recyclingkunststoff” … Um nur einige Beispiele zu nennen, denen wir tagtäglich begegnen.

Das Recycling-Symbol ist überall! Auf unseren Verpackungen, unseren Mülltonnen, … und das ist gut … besonders für unser Gewissen. Recycling soll gut für die Umwelt sein – theoretisch -, denn die Realität sieht anders aus: weniger als 10% des jemals produzierten Plastiks wurde recycelt. Dies bedeutet, dass der Rest verbrannt wurde (wodurch schädliche Partikel in die Atmosphäre ausgestoßen werden) oder noch Jahrhunderte in den Tiefen unserer Ozeane, Flüsse und unserer Wäldern liegt.

Plastikmüllinstallation am Yonge-Dundas-Platz in Toronto

Plastikmüllinstallation am Yonge-Dundas-Platz in Toronto.

“Also müssen wir einfach mehr recyceln!”, ist eine verführerischer Lösungsvorschlag, der von großen Unternehmen stammt, deren Profit vor allem aus der Herstellung von Kunststoffverpackungen kommt. Das ist aber falsch. Und zwar aus mehreren Gründen.

  1. Die meisten Kunststoffe sind NICHT recycelbar

Kunststoff ist kein einzigartiges Material. Es gibt tatsächlich mehrere Arten, die alle vom Erdöl stammen (hallo fossile Brennstoffe!). Polyethylenterephthalat, Polyethylen hoher Dichte oder Polypropylen. Letzteres, hauptsächlich in Plastikgeschirr, Joghurtbechern oder Verpackungen enthalten, ist nicht oder nur wenig recycelbar, weil es viel zu dünn und leicht ist. Diese Objekte enthalten nicht genug Material, sodass das Recycling nicht rentabel ist.

2. Die Produktion wird dem Recycling immer voraus sein

Das Recycling ist teurer als die Produktion. Man könnte das Gegenteil meinen: Material extrahieren, umwandeln, Objekt(e) herstellen … kostet Unternehmen weniger Energie und Aufwand. Wer würde in einer Welt, in der Profit an erster Stelle steht, mehr Geld für ein identisches Produkt ausgeben? Seien wir nicht naiv: Unternehmen werden diese Entscheidung niemals aus eigener Initiative treffen. Dies bedeutet, dass es trotz all unserer Bemühungen immer einfacher und schneller sein wird zu produzieren, anstatt zu recyceln. Zwei- oder dreimal mehr Kunststoff zu recyceln als im Moment ist nutzlos, wenn sich die Produktion gleichzeitig vervierfacht! Recycling alleine kann daher die Produktion nicht bewältigen.

3. Das Recycling verzögert bloss das Unvermeidliche

Sogar wenn 100% unser Kunststoffabfalls recycelt würde, würde er früher oder später zu Abfall werden. Jedes Recycling mindert die Qualität des erhaltenen Produkts: Das Produkt wird abgebaut, der Verbraucher wird Kontaminationsrisiken ausgesetzt, Lebensmittelverpackungen müssen steril bleiben, … Weniger als eine von zehn Flaschen wird erneut zu einer Flasche. Dies bedeutet, dass recyceltes Plastik eines Tages doch verbrannt oder auf einer Mülldeponie landet. Und in der Natur.

4. Abfall lässt sich am besten recyceln, indem er gar nicht erst produziert wird

Ein Abfall, den es nicht gibt, muss nicht recycelt oder umgewandelt werden. Die beste Lösung zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung und ihrer schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt ist es, ihre Produktion zu stoppen. Jeder kann durch Einschränkung seines Verbrauchs etwas dazu beitragen aber wir werden den Plastik-Fußabdruck des Menschen nicht reduzieren, wenn die multinationalen Konzerne nicht mitmachen. Fordern Sie die großen Konzerne dazu auf zu handeln, indem Sie unser Manifest unterschreiben!

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Eine Zukunft ohne Plastik

Eine einmalige Gelegenheit: Unterstütze ein internationales Abkommen zur Regulierung des Lebenszyklus von Plastik!

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