Esch/Alzette, den 24. Januar 2019 – Nach monatelangen, intensiven Verhandlungen hat die EU die mit Spannung erwarteten Gesetze angenommen, die den Einwegkunststoffen in der EU ein Ende setzen sollen. Der vereinbarte Text ist zwar ein bedeutender Schritt vorwärts bei der Bekämpfung der Plastikverschmutzung, spricht jedoch die Dringlichkeit der Krise nicht angemessen an. Aus diesem Grund veröffentlicht Greenpeace Luxembourg heute ein Manifest, in dem multinationale Konzerne aufgefordert werden, ihre Kunststoffabhängigkeit zu reduzieren.

Viel zu lange haben große Unternehmen sich eine goldenen Nase daran verdient, uns Kunststoffverpackungen aufzuzwingen, ohne Möglichkeiten, diese zu vermeiden. Der Einwegkunststoff ist so konzipiert, dass er nur für wenige Minuten, gar Sekunden, verwendet wird bevor er anschließend wieder weggeworfen wird. Er verschwindet schnell aus unserem Leben, bleibt dafür aber über Jahrhunderte in der Umwelt, verschmutzt unsere Ozeane, unsere Flüsse und Böden und bildet eine Gefahr sowohl für Tiere als auch Menschen.

Konzerne wie Nestlé, Danone, Unilever, Procter & Gamble, PepsiCo, Coca-Cola, Mars, Kraft Heinz, Mondelez, Colgate-Palmolive und Johnson & Johnson verwenden immer mehr Kunststoffverpackungen. Selbst wenn sie behaupten nur wenig darüber wissen, wo ihre Kunststoffe im Endeffekt landen, bestehen ihre Lösungen einschliesslich daraus auf die Wiederverwertbarkeit oder das Recycling hinzuweisen.

Die Wahrheit ist, dass Recycling alleine nicht die Lösung ist: Über 90% des bisher hergestellten Kunststoffs wurde nicht recycelt, befindet sich auf Mülldeponien, landet in der Umwelt oder wurde verbrannt und hat giftige Schadstoffe in unserer Umwelt hinterlassen. Wir können diese Krise durch das Recycling alleine nicht bewältigen.

Wir erreichen einen entscheidenden Wendepunkt bei der Verwendung von Einwegkunststoffen. Es ist an der Zeit, dass Unternehmen, denen ein gesunder Planeten am Herzen liegt, über das Recycling hinausdenken. Einwegkunststoffe strömen mit alarmierender Geschwindigkeit immer weiter in unsere Ozeane, unsere Wasserswege und Gemeinschaften” , erklärt Pauline Maes, Kommunikationsbeauftragte bei Greenpeace Luxemburg.

Greenpeace hat deswegen zum Ziel, die Überproduktion von Kunststoffen an der Quelle einzudämmen, indem es multinationale Konzerne dazu auffordert, ihre Produktion von Einweg-Kunststoffverpackungen bedeutend zu reduzieren. Die NGO fordert daneben auch die Öffentlichkeit dazu auf, ihre Konsumgewohnheiten zu überdenken, um damit Druck auf die betroffenen Unternehmen auszuüben.

Anmerkungen:

Das Manifest ist unter folgendem Link einsehbar : www.noplastic.lu

Eine Studie zeigt, dass 91% des weltweit produzierten Plastiks nicht recycelt wurde. Das Äquivalent einer LKW-Ladung an Kunststoff wird jede Minute in die Ozeane verschüttet.

Plastikverschmutzung kann Meereslebewesen wie Seevögel, Schildkröten und Wale ersticken oder sogar erdrosseln. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) schätzt, dass Kunststoff jedes Jahr die Ursache für den Tod von Hunderttausenden von Meerestieren ist.

Fotos und Videos:

Eine große Auswahl an Fotos und Videos zum Thema Plastikverschmutzung sind hier erhältlich.

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