Geld regiert die Welt. Wie würde also eine Welt aussehen, in der unser Geld… gut angelegt wäre?

Luxemburg ist heute der wichtigste Finanzplatz für Investmentfonds in Europa und nach den USA der zweitgrößte weltweit. Billionen von Euro werden von  luxemburgischen Investmentfonds verwaltet; ein Teil dieser Gelder wird nach wie vor in die klimaschädlichsten und nicht nachhaltigsten Unternehmen der Welt investiert!

Das kleine Großherzogtum kann also einen erheblichen Einfluss auf den Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung im Allgemeinen haben. Wie? Indem wir dafür sorgen, dass die Gesetze, die den Finanzplatz regulieren, die drei entscheidenden Forderungen erfüllen, die von Greenpeace und 9 unabhängigen SpezialistInnen aus Luxemburg gefordert werden:

  1. Der progressive Ausstieg aus Investitionen in fossile Unternehmen 
  2. Die Festlegung von klaren Kriterien für als nachhaltig gekennzeichnete Anlageprodukte 
  3. Die Einführung einer vollständigen Transparenz von Finanzprodukten hinsichtlich ihrer ökologischen und sozialen Auswirkungen

Sie teilen unsere Meinung? Lassen Sie uns gemeinsam etwas unternehmen! Unterzeichnen Sie den Offenen Brief von einigen der renommiertesten Expert*Innen in Luxemburg, um diese drei entscheidenden Maßnahmen von den Verantwortlichen in Regierung und Parlament zu fordern!

Lesen Sie den gesamten Offenen Brief

Offener Brief an die Mitglieder*Innen der luxemburgischen Regierung und des Parlaments

für einen nachhaltigen Luxemburger Finanzplatz
 

“Wir, die Erstunterzeichner*Innen dieses Briefes, sind der festen Überzeugung, dass der Luxemburger Finanzplatz eine führende Rolle beim Schutz des Klimas und der Biodiversität sowie bei der Verteidigung der Menschenrechte spielen muss. 

Wir erkennen an, dass die luxemburgische Regierung in den vergangenen Jahren eine Reihe von Initiativen zur Förderung eines verantwortungsvolleren Finanzwesens eingeleitet hat (1). Wir schätzen ebenfalls den Widerstand der luxemburgischen Regierung gegen die von der Europäischen Union vorgeschlagene Einstufung von Atomkraft und Erdgas als nachhaltige Energien.

Doch es ist noch ein langer Weg, bis die Finanzwirtschaft sich voll und ganz für die Einhaltung des Pariser Abkommens und die Erreichung der Ziele der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung bis 2030 verpflichtet hat.

Aufgrund dieses bisher gezeigten Interesses wenden wir uns daher an Sie, die Mitglieder*Innen der luxemburgischen Regierung und des Parlaments, und bitten Sie:

1. Die Kriterien für als nachhaltig gekennzeichnete Anlageprodukte in Luxemburg zu verschärfen und ihre Überwachung sicherzustellen. Die Auswirkungen dieser Produkte auf die Realwirtschaft müssen transparent kommuniziert werden, um Greenwashing zu verhindern;

2. Die vollständige Transparenz aller luxemburgischen Finanzprodukte hinsichtlich ihrer ökologischen und sozialen Auswirkungen einzuführen: Investoren müssen nicht nur die sozialen und ökologischen Risiken kennen, sondern auch die finanziellen Risiken, die mit nicht nachhaltigen Investitionen verbunden sind;

3. Maßnahmen einzuleiten, um Investitionen in fossile Energieunternehmen durch luxemburgische Finanzinstrumente schrittweise zu reduzieren, damit alle Finanzprodukte das Ziel erreichen, die globale Erwärmung auf 1,5°C zu begrenzen.

Ihre Entscheidungsgewalt über unseren Luxemburger Staatsfonds erlaubt es Ihnen, mit gutem Beispiel voranzugehen, indem Sie diese nachhaltigen Prinzipien sofort in die Anlagestrategien des Kompensationsfonds (FDC) und des generationenübergreifenden Staatsfonds (FSIL) einbeziehen

Dank dieser entscheidenden Maßnahmen für eine ambitionierte gesetzliche Regulierung würde der Luxemburger Finanzplatz endlich als nachhaltiges Finanzzentrum an Glaubwürdigkeit gewinnen und gleichzeitig weltweit positive Auswirkungen haben.

In Erwartung einer positiven und wirkungsvollen Reaktion Ihrerseits,
für die Zukunft von uns allen”.

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(1) wie die Gründung der Luxembourg Green Exchange im Jahr 2016, die Veröffentlichung der Luxembourg Sustainable Finance Roadmap im Jahr 2018, die Gründung des International Climate Finance Accelerator (ICFA) im Jahr 2018, die Einführung der Luxembourg Sustainable Finance Initiative im Jahr 2020 und zuletzt die nationale Umsetzung der europäischen Sustainable Finance Disclosure Verordnung (SFDR) und der europäischen Taxonomie. Letztere erscheint genau zum richtigen Zeitpunkt, um den Risiken des Greenwashing, wie sie in diesem Greenpeace-Bericht aufgezeigt werden, entgegenzuwirken. Darüber hinaus ist die Regierung Vorreiter bei der Anwendung der Prinzipien des nachhaltigen Finanzwesens bei ihrer eigenen Politik. Ein Beweis dafür ist das Ausstellen des Luxembourg Sovereign Sustainability Bonds, der ersten nachhaltigen Anleihe, die von einem Staat ausgegeben wurde.

Unsere Erstunterzeichner*Innen: