Luxemburg, 13. Dezember 2023 – Die Klimaverhandlungen auf der COP28 in Dubai endeten heute mit einem historischen und zugleich zwiespältigen Abkommen: Obwohl das unterzeichnete Abkommen Hoffnung für das  Ende der Nutzung fossiler Brennstoffe Hoffnung weckt, lässt es immer noch zu viel Raum für Schlupflöcher, die eine tatsächliche und schnelle Reduzierung der Nutzung fossiler Brennstoffe verhindern. Beispiele dafür sind die CO2-Abscheidungs- und Speichertechnologien sowie Kompensationsmöglichkeiten für Treibhausgasemissionen.

Dennoch handelt es sich um ein historisches Abkommen [1], denn zum ersten Mal seit Beginn der Klimakonferenzen wird im Text eine “Abkehr von fossilen Brennstoffen in den Energieversorgungssystemen auf eine gerechte, geordnete und ausgewogene Weise (…)” erwähnt. [2]. Auch die umfangreiche Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien und die Steigerung der Energieeffizienz bis zum Ende dieses Jahrzehnts werden darin aufgegriffen. Leider wird technologischen Lösungen, deren Wirksamkeit nicht belegt ist (wie die Abscheidung und Speicherung von Treibhausgasen), sowie Treibhausgas-Kompensationsmechanismen immer noch zu viel Platz eingeräumt. Ein wirklich ehrgeiziges Abkommen hätte einen schnelleren Ausstieg aus fossilen Energien ohne Kompensationsmöglichkeiten erwogen.

Darüber hinaus bedarf es zusätzlich zur Einrichtung des Fonds für Verluste und Schäden weiterhin umfangreicher Maßnahmen zur Unterstützung der ärmsten und am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder, zumal die angekündigte Summe von 700 Millionen US-Dollar nicht ausreicht, um die Kosten der Klimakrise zu bewältigen. Diese Summe entspricht nicht annähernd dem Beitrag, den die Staaten mit den höchsten Emissionen aufgrund ihrer historischen Verantwortung beim Klimawandel leisten müssten.

Frédéric Meys, Kampagner bei Greenpeace Luxemburg, kommentierte: “Die Menschen, die am stärksten von der Klimakatastrophe betroffen sind, brauchen mehr als das. Sie brauchen klare und entschlossene Maßnahmen für einen schnellen, gerechten und angemessen finanzierten Ausstieg aus allen fossilen Brennstoffen sowie ein umfangreiches Finanzpaket, das es den Entwicklungsländern ermöglicht, auf erneuerbare Energien umzusteigen und die sich verschärfenden Folgen der globalen Erwärmung zu bewältigen.

Außerdem erwähnt das Abkommen mit keinem Wort einen finanziellen Beitrag seitens der Ölindustrie selbst, deren Gewinne Rekordhöhen erreichen, während sie gleichzeitig die Hauptschuld an der Klimakrise trägt.

Um auf diese angemessen zu reagieren, müssen ehrgeizigere und gerechtere Maßnahmen von den Staaten ergriffen werden. In diesem Sinne ist das Ende der Subventionen für fossile Energieträger der Schlüssel, und Greenpeace begrüßt die Bereitschaft des Großherzogtums, gemeinsam mit anderen Ländern, darunter Belgien und Frankreich, diesen Weg einzuschlagen. Ein Stopp aller neuen Förderprojekte ist dringend erforderlich. Dies ist eine unverzichtbare Voraussetzung, um die globale Erwärmung auf 1,5°C zu begrenzen.


Anmerkungen: 
[1] Den vollständigen Text finden Sie hier.
[2] Freie Übersetzung des Artikels 28 Absatz D: “Transitioning away from fossil fuels in energy systems, in a just, orderly and equitable manner, accelerating action in this critical decade, so as to achieve net zero by 2050 in keeping with the science.”