Luxemburg, 17. Februar 2025 — Während Luxemburg als erstes europäisches Land an diesem Montag seinen “Overshoot Day” [1] erreicht, schließen sich Greenpeace Luxemburg und Médecins Sans Frontières Luxembourg (MSF) zusammen, um daran zu erinnern, dass diese Umweltkrise nicht nur eine Bedrohung für die Biodiversität und das Gleichgewicht der Ökosysteme darstellt, sondern auch eine direkte Gefahr für die Gesundheit, sowohl in den am meisten gefährdeten Ländern dieser Welt als auch in unserer Gesellschaft.

Der Erdüberlastungstag oder Overshoot Day ist der Tag, an dem ein Land alle natürlichen Ressourcen verbraucht hat, die der Planet in einem Jahr produzieren kann. Luxemburg ist das erste europäische Land, das diese Grenze erreicht, und das zweite weltweit, gleich hinter Katar. Verkehrsmittel, eine zu fleischlastige Ernährung und der hohe Energieverbrauch tragen dazu bei, dass Luxemburg einen der weltweit höchsten ökologischen Fußabdrücke hat.

Wenn die gesamte Menschheit so viel verbrauchen würde wie wir in Luxemburg, bräuchten wir mehr als sieben Planeten, um unseren Bedarf zu decken“, beklagt Xavier Turquin, Direktor von Greenpeace Luxemburg. „Während 2024 das erste Jahr war, in dem wir offiziell die 1,5°C-Grenze der Erderwärmung überschritten haben, können wir bereits heute beobachten, wie Maßnahmen gegen den Klimawandel zunehmend an Bedeutung verlieren.

Doch wie Thomas Kauffmann, Direktor von MSF Luxemburg, betont, ist die Klimakrise auch eine Gesundheitskrise: „Ernten, die durch Dürren oder sintflutartige Regenfälle ausfallen, führen zu Hungersnöten, und die Erderwärmung führt zu neuen Krankheiten oder einer weiteren Verbreitung bestehender Krankheiten, wie Atemwegserkrankungen und Malaria; ebenso gibt es einen erwiesenen Zusammenhang zwischen Umweltverschmutzung und Krebs“. Diese Folgen könnten sich auch auf Luxemburg auswirken, das bereits mit einer Zunahme extremer Wetterphänomene und einem Rückgang der Artenvielfalt zu kämpfen hat. 

Im Zuge dieser Zusammenarbeit – beide NGOs haben bereits in der Vergangenheit zusammengearbeitet, so wie 2015 in Griechenland – wollen Greenpeace und MSF die Dringlichkeit einer gemeinsamen Initiative verdeutlichen: „Es steht so viel auf dem Spiel, dass wir nicht mehr im Alleingang handeln können“, so die beiden Direktoren.  

Um diese gemeinsame Vision zu veranschaulichen, wird jede Organisation in ihren sozialen Netzwerken verschiedene Bilder teilen, zusammengesetzt aus Aufnahmen von Greenpeace und MSF, um sowohl auf die Ursachen als auch die Auswirkungen der Klimakrise auf die menschliche Gesundheit aufmerksam zu machen: „denn es gibt keine gesunden Menschen auf einem kranken Planeten, und der Kampf gegen die Klimakrise bedeutet auch, diejenigen zu retten, die schon jetzt an ihren Folgen sterben“.

Im Zeichen gegenseitiger Unterstützung wird jede der Organisationen auf ihrer gemeinsamen Webseite zur Förderung der jeweils anderen NGO aufrufen – eine große Premiere in Luxemburg.

Neben der Mobilisierung möglichst vieler Menschen für so lebenswichtige Themen wie Umwelt und Gesundheit fordern die beiden Organisationen die nationalen und internationalen Behörden auf, sofortige und ehrgeizige Maßnahmen zu ergreifen, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und einen gleichberechtigten Zugang zur Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, insbesondere für die Bevölkerungsgruppen, die der Klimarisike am stärksten ausgesetzt sind.

Neben der Mobilisierung möglichst vieler Menschen für so lebenswichtige Themen wie Umwelt und Gesundheit fordern die beiden Organisationen von den nationalen und internationalen Behörden ehrgeizigere Maßnahmen, die dem Umfang der Herausforderungen entsprechen. Die Behörden müssen ihre derzeitigen und künftigen Verpflichtungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen einhalten und einen gleichberechtigten Zugang zur Gesundheitsversorgung gewährleisten, insbesondere für die Bevölkerungsgruppen, die den Klimarisiken am stärksten ausgesetzt sind. Sollten die Klimakatastrophen sich verschlimmern, müssen die entsprechenden Maßnahmen folgen.


Notizen: 

[1] Der Overshoot Day wird jedes Jahr vom Global Footprint Network berechnet, einer Organisation, die den ökologischen Fußabdruck der Menschheit misst.