Luxemburg, 1. August 2025 – Am 29. Juli 2025 hat Luxemburg offiziell den Hochseevertrag ratifiziert, ein wichtiger Schritt in Richtung Schutz der Meeresgebiete jenseits nationaler Hoheitsgewässer. Damit bekennt sich das Großherzogtum zu den Verpflichtungen, die es bei der UN-Ozeankonferenz (UNOC) im Juni eingegangen ist. Diese positive Nachricht wird jedoch getrübt durch Luxemburgs auffällige Abwesenheit nur wenige Tage zuvor bei der Versammlung der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA), auf der entscheidende Verhandlungen über die Zukunft der Tiefsee stattfanden.

Mit der Ratifizierung durch Luxemburg rückt das Inkrafttreten des Hochseevertrags in greifbare Nähe. Dieser historische Vertrag gibt der internationalen Gemeinschaft endlich die Möglichkeit, 30 % der Weltmeere bis 2030 wirksam unter Schutz zu stellen, und damit wertvolle marine Ökosysteme zu bewahren.

Dieser Schritt fügt sich in die Reihe der vom Luxemburger Staat abgegebenen Versprechen zum Schutz der Ozeane ein. Noch wenige Wochen vor der UN-Ozeankonferenz hatte Luxemburg öffentlich seine Unterstützung für ein Moratorium zum Abbau von Tiefsee-Rohstoffen bekundet. Doch als es darauf ankam, diese Zusage mit einer klaren Position in den Verhandlungen zu untermauern, glänzte Luxemburg durch Abwesenheit.

Zwischen dem 21. und 25. Juli fanden in Kingston wegweisende Verhandlungen der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) statt, doch Luxemburg ließ seinen Platz dort unbesetzt. Greenpeace Luxemburg hatte im Vorfeld sowohl das Umweltministerium als auch das Außenministerium aufgefordert, sich aktiv zu beteiligen oder zumindest eine Vertretung zu entsenden. Beide Ministerien verzichteten jedoch auf eine Stellungnahme. Dieses Schweigen wirft ernsthafte Fragen auf, vor allem angesichts der enormen strategischen Bedeutung dieser Gespräche für den Schutz unserer Tiefseeböden.

Der Schutz der Ozeane, und der Umwelt insgesamt, darf nicht auf reine PR-Maßnahmen reduziert werden. Bei Themen, zu denen Luxemburg eine klare Haltung vertreten hat, sollte das Land zumindest dafür sorgen, bei internationalen Verhandlungen vertreten zu sein“, erklärt Altynaï Bidaubayle, Kampagnerin bei Greenpeace Luxemburg.