Luxemburg, 9. Dezember 2025 – Greenpeace Luxemburg hat heute Nachmittag dem Ministerium für Auswärtige und Europäische Angelegenheiten offiziell ihre Petition gegen das EU-Mercosur-Abkommen überreicht. Die Übergabe erfolgte im Rahmen eines Treffens mit dem stellvertretenden Direktor der Abteilung für europäische Angelegenheiten und Wirtschaftsbeziehungen. Mit 1.122 Unterschriften belegt die Petition die wachsende Besorgnis der Bürgerinnen und Bürger gegenüber den ökologischen und sozialen Auswirkungen des Abkommens.

Greenpeace warnt, dass das EU-Mercosur-Abkommen die Abholzung im Amazonas weiter beschleunigen würde – in einer Region, die sich bereits gefährlich nahe an einem Kipppunkt befindet. Es würde die Rechte indigener Völker gefährden, die Treibhausgasemissionen erhöhen und den Verlust der Biodiversität weiter vorantreiben. Zudem würde dieses Abkommen vor allem großen multinationalen Konzernen wie dem brasilianischen Fleischgiganten JBS, dem weltweit größten Fleischproduzenten, zugutekommen, auf Kosten der Natur, des Klimas sowie der Lebensgrundlagen kleiner Produzentinnen und Produzenten in Europa und in den Mercosur-Staaten.

Nach fünfundzwanzig Jahren intransparent geführter Verhandlungen steht das EU-Mercosur-Abkommen exemplarisch für ein überholtes Handelsmodell. Es würde den Handel mit Fleisch, Pestiziden und anderen Produkten mit verheerenden Auswirkungen ausweiten, mit katastrophalen Folgen für den Amazonas, das Klima und die Menschenrechte. Es ist an der Zeit, dass die europäischen Regierungen auf die Zivilgesellschaft hören und dieses toxische Abkommen stoppen“, erklärt Lis Cunha, Expertin für europäische Handelspolitik bei Greenpeace European Unit.

Martina Holbach, Kampaignerin bei Greenpeace Luxemburg, erklärt: „Die Bürgerinnen und Bürger, die diese Petition unterzeichnet haben, senden eine klare Botschaft: Luxemburg muss den Schutz der Wälder, des Klimas und der Menschenrechte verteidigen. Wir fordern die Regierung auf, diesem Anliegen Gehör zu schenken und sich dem EU-Mercosur-Abkommen in seiner jetzigen Form zu widersetzen. Dieses Abkommen würde bereits geschwächte Ökosysteme weiter gefährden und die Anstrengungen unsere Landes in Punkto Nachhaltigkeit untergraben.“

Greenpeace Luxemburg wird sich auch weiterhin dafür einsetzen, dass sich Luxemburg gegen dieses Abkommen ausspricht und für einen verantwortungsvollen europäischen Handel eintritt, der Klima, Wälder und Menschenrechte respektiert. Zudem fordert die Umweltorganisation die Regierung auf, das europäische Entwaldungsgesetz (EUDR) entschlossen zu verteidigen. Erst kürzlich hat das Europaparlament für einen erneuten Aufschub des Inkrafttretens dieses Gesetzes gestimmt.